Nachhaltiges Behandlungskonzept bei Allergien und anderen Erkrankungen des Immunsystems

Der Countdown für den Winter ist seit einigen Wochen abgelaufen, längst ist die Natur zu neuem Leben erwacht. Aber was des einen Freud, ist des anderen Leid, obwohl doch jeder die Sonnenstrahlen und frischen Farben genießen möchte.

In unseren deutschen, gut gefüllten Apotheken mangelt es nicht an Mitteln, um die Symptome von Allergien, speziell derzeit von Heuschnupfen, einzudämmen. Aber genau das ist es eben dann auch nur: Ein Damm, aufgebaut, um die äußeren Anzeichen einer körperlichen Reaktion abzuschwächen.

Viele von uns haben sich längst an den alljährlichen Heuschnupfen gewöhnt oder sitzen einen allergischen Schub aus. Parallel dazu versuchen Sie, im Alltag so gut es eben geht, weiter zu funktionieren – und stülpen ihrem Organismus somit zu einer Belastung die nächste Stresssituation auf.

Lassen Sie uns doch einmal schauen, was hinter einer Allergie steckt, bevor sich weitere Anzeichen für eine chronische Erkrankung zeigen. Das können neben Beschwerden des Verdauungssystems ebenso eine Migräne, dauerhafte Müdigkeit oder Einschränkungen des Bewegungsapparates sein.

Mein Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen den natürlichen Vorgängen in unserem Körper und belastenden Situationen im Jetzt oder der Vergangenheit herzustellen, meinen Patienten die Chance zu geben, diese Blockaden aufzulösen und somit das Immunsystem wieder ausgewogen agieren zu lassen.

Stress als Allergieauslöser – Was passiert in unserem Körper?

Aus medizinischer Sicht wirkt sich jede Art von Stress auf die Nebennieren aus – und somit auf das Verdauungssystem in unserem Körper. Geraten die Nebennieren in Alarmbereitschaft, produzieren Sie eine Reihe von Stresshormonen. Hält die belastende Situation an, werden unsere Nebennieren müde.

Das Immunsystem gerät dabei in ein tief greifendes Ungleichgewicht und der Weg zu allergischen Reaktionen wird mit fortlaufender Zeit immer mehr manifestiert.

Wortwolke Allergien Immunsystem Eike Seibert in Landshut

Warum sind manche Menschen eher für Allergien anfällig, als andere?

Jeder Mensch ist ein Individuum mit vererbten Anlagen und einer Lebensgeschichte, die sich ebenfalls auf den Organismus auswirkt und seine Spuren und Reaktionen hinterlässt.

Bei einigen Menschen fällt es dem Immunsystem schwerer, zwischen harmlosen und gefährlichen Substanzen zu unterscheiden. Mit “harmlosen Substanzen” meine ich die im allgemein ungefährlichen Stoffe, die für manchen Menschen Tierhaare, Federn und Pollen in Allergene verwandeln.

Neben der Ernährung und den Stressfaktoren spielen dabei hormonelle Veränderung eine entscheidende Rolle.

Oben habe ich die Wirkungsweise der Nebennieren erwähnt. Normalerweise produziert unser Körper in den frühen Morgenstunden das Stresshormon Cortisol, um uns “in Gang” zu bekommen.

Ähnlich verhält es sich in Stresssituationen: Cortisol und Adrenalin werden auf Hochtouren produziert. Muten wir unseren Nebennieren diese Höchstleistung durch anhaltende Belastungen langfristig zu, stellen sich allergische Reaktionen viel schneller ein. Plötzlich bekommt ein Mensch nach 40 Jahren einen Heuschnupfen, eine für ihn völlig neue Situation, blieb er doch in der Vergangenheit davor verschont. Doch der Auslöser für den Heuschnupfen – und für jede Allergie – ist nicht die Allergie selber, sondern die komplette Erschöpfung unserer überstrapazierten Nebennieren und eine Abnahme der Hormonfreisetzung.

Immunsystem, stille Entzündungen und Allergien

Eine allergische Reaktion beruht auf der körpereigenen Immunerkennung von externen Allergenen beruht, wenn diese inhaliert, aufgenommen oder kontaktiert werden. Allergikern reagieren gegenüber externen Allergenen mit einer Entzündung, die durch die Degranulation von Mastzellen über IgE-Allergen-Immunkomplexe und die Freisetzung von Entzündungsmediatoren, Proteasen und proinflammatorischen Zytokinen verursacht wird.

Aus Sicht eines Mikroimmun-Therapeuten betrachte ich jedes Ungleichgewicht des Immunsystems als eine Art Entzündung. So genannte Autoantigene – also körpereigene Antigene (dienen der Stimulanz des Immunsystems)  wirken als Antikörper des eigenen Immunsystem gegen körpereigene Substanzen.

Klingt kompliziert? Ja, es ist komplex. Vergleichbar aber mit einer verirrten Kugel bei einem Kampf, bei dem ein Soldat der eigenen Reihen getroffen wird, auch “friendly fire” genannt. Oder ein einfacheres Bild: Ihr Immunsystem beißt wie verrückt die Hand, die es füttert.

Um es auf den Punkt zu bringen:

Auch ein physiologischer Bestandteil des eigenen Körpers kann ein Allergen sein.